Samstag, 29. Mai 2010
Die SAG-Jubiläumsfeier war in zwei Teile gegliedert: Am Morgen des 29. Mai mischte sich die SAG in Oerlikon, auf Zürichs grösstem Lebensmittelmarkt, unter die Leute. Rund um die «gentechfrei»-Rieseneinkaufstasche suchten Mitglieder des Vorstands, Gäste der Saatgutkarawane und HelferInnen das Gespräch mit Passanten und verteilten SAG-Jubiläums-Samentüten mit Sonnenblumensamen der Sativa Rheinau AG.

Für den feierlichen zweiten Teil bot der Botanische Garten der Universität Zürich den idealen Rahmen. Nach einem festlichen Sommerbuffet wurden die zahlreichen Gäste unter der Leitung von Maya Graf mitgenommen auf eine kurze Zeitreise durch die letzten zwei Jahrzehnte. So fasste etwa Daniel Ammann die wichtigsten Grundsätze der kritischen Haltung der SAG zusammen, und Herbert Karch liess die Gäste teilhaben an seinen persönlichen Erfahrungen als erfolgreicher Kampagnenleiter der Gentechfrei-Initiative. Dabei fanden die TV-Ausschnitte aus Arena-Sendungen im Vorfeld der Abstimmung viel Anklang. Florianne Koechlin rief in ihrem Beitrag zu einem neuen Verständnis der Pflanzenwelt auf und skizzierte einen alternativen Weg für naturwissenschaftliche Forschung.

Der Jubiläumstag war auch eingebunden in die Aktion Saatgutkarawane. Die SAG-Trägerorganisationen Swissaid, Bio Suisse und IP Suisse führten, zusammen mit dem Schweizerischen Bauernverband, eine internationale Saatgutkarawane durch die Schweiz: BäuerInnen, Aktivisten und Saatgutexpertinnen aus Indien, Niger, Guinea-Bissau und Nicaragua besuchten dabei Höfe, Saatgutbetriebe und Forschungseinrichtungen in der Schweiz. An der Jubiläumsfeier schilderten die internationalen Saatgutkarawane-Gäste (Gangula Ramanjaneyulu, Indien; Jorge Iran Vasquez, Nicaragua) eindrücklich die Probleme, welche die Agro-Gentechnik in ihre Länder gebracht hat. Ihr Kampf für eine regionale, Ressourcen schonende und gentechnik-freie Landwirtschaft wird von der SAG ideell mitgetragen.

Ein bewegender Moment war der anhaltende Applaus, den die Gäste den drei anwesenden SAG Präsidentinnen – Monika Stocker (bis 1992), Ruth Gonseth (1993 bis 2001) und Maya Graf (seit 2001) – spendeten.

Spannende Geschichten und hochinteressante Informationen zur Pflanzenwelt gab es während den Führungen durch den Botanischen Garten zu hören. Eine zufriedene Festgemeinde traf sich nach den ausgiebigen Exkursionen nochmals rund um Apero-Häppchen mit musikalischer Untermalung zu einem letzten Gedankenaustausch.