Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Online finden sich verschiedene Anbieter für das Klonen von Haustieren
Das Biotechnologieunternehmen Sinogene mit Sitz in Beijing hat sich auf das Klonen von Hunden spezialisiert. Mit modernster Gentechnologie konnten die Grenzen der Klon-Technologie überwunden werden. Sinogene entwickelte ein Krankheitsmodell und verwendete die CRISPR/Cas9 Methode, die sogenannte Genschere, um eine Massenproduktion von geklonten Tiere zu erreichen, die weltweit erste ihrer Art.
Entwicklung der Versuchstierzahlen über 20 Jahre
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVL berichtete Anfang Juli über einen Rückgang der in der Schweiz 2016 für Tierversuche eingesetzten Tiere um 7.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss Medienmitteilung wurden im vergangenen Jahr 52'560 Tiere weniger für Tierversuche eingesetzt als im 2015. Der Rückgang sei vor allem auf den Abschluss von Forschungs- oder Artenschutzprojekten zurückzuführen, die eine grosse Zahl von Amphibien und Fischen beinhaltete. Ähnlich wie in Vorjahren waren zwei Drittel der für die Tierversuche verwendeten Tiere Mäuse (65.2%). Die meisten der Tiere werden für die Grundlagenforschung eingesetzt, ein kleiner Teil (20%) für Entwicklung und Qualitätskontrolle.
Siliziumdioxid wird bereits seit 50 Jahren in vielen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie, namentlich als Antiklumpmittel verwendet. Bild: en.wikipedia.org.
Siliziumdioxid, ein Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E551, wird bereits seit 50 Jahren in vielen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie (namentlich als Antiklumpmittel) sowie in Zahnpasta verwendet. Ein Projekt des Nationalen Forschungsprogramms NFP 64 hat gezeigt, dass Siliziumdioxid Nanopartikel, die bisher als unbedenklich galten, im Magen-Darm-Trakt Entzündungen hervorrufen können. Antiklumpmittel werden in der Nahrungsmittelindustrie dazu eingesetzt, dass Trockennahrungsmittel rieselfähig bleiben. Sie werden beispielsweise zugegeben, um das Verkleben von Gewürzen oder Fertigsuppen zu verhindern und kommen auch bei Instant-Kaffee oder Salz zum Einsatz.
In Uganda gehören Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln. Bild: Clipdealer
Forscher der australischen Queensland University of Technology haben eine gentechnisch veränderte Banane entwickelt, die einen erhöhten Gehalt an Pro-Vitamin A enthalten soll. Sie entwickelten die Banane in den vergangenen 10 Jahren mit Geldern der Bill & Melinda Gates Stiftung, die rund 7,6 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt hatte. Die Banane könne jedes Jahr Hunderttausende von Kindern vor einer Erblindung, verursacht durch einen Mangel an Vitamin A, retten, machen die Forscher geltend. Als nächstes sollen Freilandversuche in Uganda durchgeführt werden, wo Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln gehören und Mangelernährung weit verbreitet ist.
Trotz Verschärfung der Verbote: Konventionelle Züchtung wird auch in Zukunft patentiert. Bild: Einberger/argum
Die 38 Vertragsstaaten des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ), darunter auch die Schweiz, haben heute in Den Haag beschlossen, die Patentvergabe auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere einzuschränken. SWISSAID, Public Eye und ProSpecieRara begrüssen den Entscheid im Grundsatz, kritisieren aber die vielen Schlupflöcher in der Vorlage scharf. Der aktuelle Beschluss ist ein Erfolg der jahrelangen Kampagne von NGOs, Bauern- und Züchterverbänden gegen die Erteilung von Patenten auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere. Das europäische Patentamt (EPA) hat in den letzten Jahren über 120 dieser Patente erteilt, zahlreiche weitere Anträge sind aktuell ausstehend. Die Patente verwehren Züchterinnen und Züchtern den freien Zugang zu Saatgut und Vermehrungsmaterial und festigen die Monopolstellung weniger Agrarkonzerne.
Rund 440’000 Farmer und Farm-Betriebe haben in 20 Bundesstaaten seit 2014 mehr als 360 Klagen gegen Syngenta eingereicht. Bild: Clipdealer
Syngenta ist in den USA zu einer Millionenstrafe verurteilt worden. Ein Geschworenengericht in Kansas hatte eine Sammelklage von über 7300 Bauern gegen den Agrochemiekonzern gutgeheissen. Das Gericht sprach den Farmern rund 218 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Die Farmer klagten, da der Agrochemie-Giganten seine genmodifizierte Maissorte Viptera in den USA verkauft hatte, bevor dieser Gentechmais in China zugelassen worden war. China stoppte 2014 den Import von Mais aus den USA, nachdem bei Kontrollen wiederholt Anteile des Gentechmais Viptera gefunden worden waren. Dies habe den Farmern Verluste in Milliardenhöhe beschert, begründeten die Kläger ihre Sammelklage. Denn den US-Bauern sei in der Folge ein wichtiger Absatzmarkt verloren gegangen und der Preis von Mais gesunken. Sie hätten daher grosse Einbussen bei ihren Einnahmen hinnehmen müssen.