11.02.2014 | Inverkehrbringen

140211mais

Der gentechnisch veränderte Mais 1507 steht in der EU kurz vor der Zulassung zum Anbau.

Der Gentechmais 1507 könnte bald auch in der EU angebaut werden. Eine Mehrheit der EU-Minister sprach sich zwar gegen den Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 von Pioneer aus. Doch für eine Rückweisung des Zulassungsantrages reichten die ablehnenden Stimmen nicht, insbesonders da sich Deutschland der Stimmen enthalten hatte. Frankreich bezeichnete den Entscheid der EU als unverständlich. Auch verschiedene deutsche Bundesländer hatten sich gegen die Anbaubewilligung ausgesprochen. Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU) verlangte ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen. Der Freistaat dringe darauf, selber entscheiden zu können, was angebaut werde. Doch wird der EU-Kommission nach Aussage des zuständigen Gesundheitskommissar Toni Borg nichts anderes übrig bleiben, als den Anbau zu bewilligen. Es sei denn, neue wissenschaftliche Erkenntnisse würden gegen den Anbau eingebracht.

Doch die EU-Lebensmitttelbehörde EFSA, auf deren Empfehlung die EU-Kommission ihren Entscheid stützt, hält einen Anbau der Maissorte 1507 für vertretbar. Der Mais ist gentechnisch so verändert, dass er ein tödliches Bt-Toxin gegen Insekten produziert und resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat ist. Testbiotech kritisiert die Haltung der EFSA und hat kurz vor dem Entscheid ein neues Gutachten vorgelegt. Eine Analyse der vorliegenden Daten des Gentechnik-Mais 1507 aus Zulassungsverfahren in der EU, den USA und Australien/Neuseeland zeige, dass die 1507-Pflanzen in ihren Eigenschaften nicht ausreichend einheitlich und vorhersagbar seien, sondern sehr viel größere Unterschiede zeigen, als von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA bislang angegeben werde. So können beispielsweise Züchtungsmethoden, Standortbedingungen, die Anwendung von Spritzmitteln, aber auch Klimaschwankungen einen erheblichen Einfluss auf die Toxinkonzentration haben. Die Voraussetzungen für eine Zulassung seien daher zur Zeit nicht gegeben.