Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Ein hoher Anteil der Bevölkerung beurteilt die Gentechnik weiterhin als Gefahr. Bild: SAG
Alle vier Jahre befragt das Bundesamt für Statistik (BFS) die Schweizer Bevölkerung zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Umwelt. Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger unter anderem dazu befragt, welche Gefahren für Mensch und Umwelt sie als besonders gravierend einstufen.
EU-Gentechregelung keine Option für die Schweiz. Bild: Shutterstock
Das EU-Parlament (EP) hat am 7. Februar einer Deregulierung von Pflanzen aus neuer Gentechnik (NGP) mit einer knappen Mehrheit zugestimmt. Setzt sich diese Regelung durch, können über 90 Prozent der sich aktuell in den Entwicklungspipelines befindenden Sorten ohne Risikoprüfung in Umlauf gesetzt werden. Eine positive Entwicklung ist allerdings, dass sich das Parlament auf die Verpflichtung zur Kennzeichnung sämtlicher neuer Gentechniken bis zum Endprodukt geeinigt hat.
(Bild: Shutterstock)
Fokusartikel Gentechfrei Magazin Nr. 128
Das US-Start-up Light Bio hat in den USA die Zulassung für den Verkauf leuchtender Petunien erhalten. Die gentechnisch veränderten Petunien sollen bereits Anfang 2024 auf den Markt kommen. In den USA unterliegt die Pflanze nicht den strengen Regulierungen des Gentechnikrechts und kann ohne weitere Auflagen angebaut und gezüchtet werden. Weitere Pflanzen, darunter auch Bäume für die Strassenbeleuchtung, sollen folgen. Wird die neue Gentechnik dereguliert, könnten sie auch Europas Märkte erobern.
Astroturfing: Wie eine Industrie-Lobbygruppe Stellungnahmen "unabhängiger Wissenschaftler:innen" hinter den Kulissen steuert. Bild: Shutterstock
Als bekannt wurde, dass eine Mehrheit der Abgeordneten im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments für die Abschaffung der Sicherheitsprüfungen, der Kennzeichnung und der Haftung für neue GVO gestimmt hatte, jubelte die Lobbygruppe WePlanet und feierte einen «grossen Sieg gegen die Anti-Wissenschafts-Lobby». Entscheidend bei diesem Triumph soll laut WePlanet ein von 35 Nobelpreisträger:innen unterzeichneter offener Brief gewesen sein. Die Unterzeichnenden des Briefes forderten die Politik in der EU auf, nicht auf «populistische Fehlinformationen und Ignoranz» zu hören, sondern auf «bedeutende Wissenschaftler:innen».
Doch wie der Molekulargenetiker Professor Michael Antoniou ausführt, entbehrt der von WePlanet verfasste Brief jeglicher wissenschaftlicher Substanz – vielmehr ist dieser in einer irreführenden Sprache des PR-Marketing geschrieben. Dies sei nicht überraschend, wenn man berücksichtige, welche Art von Lobbyisten hinter dem Schreiben stecken, so Antoniou weiter. Zudem ginge es tatsächlich um Verkauf – nämlich von patentierten GV-Produkten.
Auskreuzungen mit einheimischen Pappelarten - etwa der geschützten Schwarzpappel - lassen sich nicht ausschliessen. Bild: Shutterstock
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments sprach sich am 24. Januar 2024 überraschend deutlich (47 zu 31) für den Reformvorschlag der Europäischen Kommission zur Deregulierung der neuen gentechnischen Verfahren aus. Die Schlussabstimmung im EU-Parlament steht im Februar an. Sollte das Europäische Parlament für die Deregulierung stimmen, könnten gentechnisch veränderte Bäume und Büsche sowie Erntepflanzen, Gräser und Blumen in die Umwelt entlassen werden, ohne dass sie einer Risikobewertung unterzogen werden müssten.
Eine Minderheit der Mitglieder des EU-Parlaments spricht sich hingegen für eine obligatorische Risikobewertung für alle all diese Gentechnikpflanzen aus. Sie berufen sich auf eine Analyse der französischen Agentur für Lebensmittel-, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES, 2023) oder der Ökologischen Gesellschaft Deutschland, Österreich und der Schweiz (GfÖ). Sie waren vor allem vor den Risiken für Wildarten. Nach Einschätzung von Ökologe Prof. Dr. Katja Tielbörger könnten rund 300’000 Wildpflanzenarten von der geplanten Deregulierung betroffen sein – mit unvorhersehbaren und nachteiligen Folgen für Ökologie und Biodiversität.
Vielfalt statt Abhängigkeit, Bild: Shutterstock
Fokusartikel Gentechfrei Magazin Nr. 129
Ein wichtiges Thema kommt auf unsere Landwirt:innen und Konsument:innen zu: die erleichterte Zulassung «neuer genomischer Techniken (NGT)». National- und Ständerat haben den Bundesrat beauftragt, bis Mitte 2024 eine Vorlage auszuarbeiten. In der Schweiz gilt bis Ende 2025 noch ein Moratorium.