Gentech-News 490/2022
Donnerstag, 15. September 2022
Wenn man mit Crispr-Cas9-Gene Editing auf bestimme Stellen im menschlichen Genom abzielt, könnte dies zu unerwünschten Wirkungen wie Zelltod und genomischer Instabilität führen. Spanische Forscher haben gezeigt, dass ein Doppelstrangbruch der DNA mit Crispr zu Zelltoxizität und genomischer Instabilität führen kann. Das Forscherteam analysierte Datensätze von rund 900 Zelllinien, um 3300 Gen-Editing-Stellen zu identifizieren, die starke toxische Wirkungen zeigten. Die Extrapolation ihrer Ergebnisse legt nahe, dass etwa 15 % aller menschlichen Gene mindestens einen Editierpunkt enthalten könnten, der zu Zelltoxizität führt, ausgelöst durch das Tumorsuppressor-Gen p53, das in gesunden Zelle dafür verantwortlich ist, den Zelltod auszulösen, wenn eine DNA-Schädigung festgestellt wird. (Chemistry World, 31.08.22)
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"Wir alle haben auch ein Recht darauf zu erfahren, woher das Essen auf unseren Tellern kommt und wie es produziert wurde. Dafür setzen wir uns gemeinsam mit GLOBAL 2000 und der ARGE Gentechnik-frei ein", sagt Österreichs Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Die Gesundheit der Konsumierenden habe für den Handel oberste Priorität. Daher spreche man sich, ebenso wie mehr als 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung, für die Einhaltung des Vorsorgeprinzips aus. Gerade bei neuen Produktionsverfahren müsse sichergestellt sein, dass keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt bestehe. Dies fordert die Petition Pickerl drauf! Bereits haben über 315‘000 Menschen haben die Petition unterschrieben. (Brandaktuell, 26.08.22)
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Neu im Internet verfügbare ultraschnelle Sequenzierungen von Genomen und das Gen-Editing-Werkzeug CRISPR bergen gemäss Veröffentlichungen der britischen und auch der indischen Regierung hohe Risiken. Verbunden mit Cyberkriminalität steige deren Kriminalitätspotenzial praktisch endlos. Es könnten neue Krankheitserreger geschaffen oder alte Krankheitserreger neu erzeugt so verändert werden, dass sie eine Gefahr für die biologische Sicherheit darstellen. Auch selbst hergestellte schlechte Drogen könnten bedrohlich werden. Die rechtlichen Instrumente würden nicht ausreichen, um mit der neuen Situation fertig zu werden. Indien fordert daher internationale Richtlinien für die synthetische Biologie. (Hindu Business Line, 03.09.22)
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Die Amerikanische Kastanie bot Jahrtausende lang Tier und Mensch Nahrung auf dem Waldboden. Die amerikanischen Ureinwohner bauten aus der Rinde des Baumes Wigwams. Die europäischen Kolonisten mutzen seine Stämme für ihre Hütten. Ein Pilz, eingeschleppt anfang des 20. Jahrhunderts von einer importierten Kastanienart, führte zum Aussterben in der freien Natur. Nun soll der imposanten Baumes mit Hilfe genomeditierter Samen, die resistent gegen den Pilz sind, wieder auferstehen. Doch noch haben die Behörden keine Bewiligung erteilt. Kritiker sagen, dass die Freisetzung des transgenen Baums einem massiven und unumkehrbaren Experiment in der freien Natur gleichkomme. Es gebe andere Wege für seine Wiederansiedlung. (Washington Post, 30.08.22)
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Seit den 1980er-Jahren engagiert sich Vandana Shiva für eine Alternative zur chemisch intensivierten Landwirtschaft, die sie für Hungersnöte, Klimakrise, Umweltschäden und Gesundheitsprobleme verantwortlich macht. Ihr Ideal ist eine ökologische und nachhaltige Landnutzung, die in der Hand von Bäuerinnen und Bauern liegt. Biodiversität sei die Grundlage des Lebens und eine Voraussetzung für Ernährungssicherheit. Dank ihrem Engagement entstanden in Indien über 150 kommunale Saatgutbanken, welche eine Vielfalt von Saatgut für die lokalen Bauern sichergestellen. «Saatgut gehört der Menschheit», so Shiva, «es steht für das Recht auf Ernährung, für das Teilen, aber auch für Demokratie und Frieden.» Die Unternehmen der Saatgut- und Pestizidindustrie bezeichnet sie als «Giftkartell». (Tagesanzeiger, 26.08.22)
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