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Gentech-News 401/2018
Mittwoch, 10. Oktober 2018
Bt-Toxine aus gentechnisch veränderten Pflanzen führen zu krankhaften Veränderungen der Magen- und Darmschleimhaut bei Ratten und Mäusen, die mit entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs in Verbindung gebracht werden können. Dies ergaben zwei Studien aus Australien und Mexiko. Des Weiteren kann das Insektengift von Nahrungsmittelallergien bis hin zum anaphylaktischen Schock führen. Fütterungsstudien liegen lediglich für einen Fünftel der 47 relevanten Gentech-Pflanzen mit Glyphosatresistenz und Bt-Toxinen vor. Die Ergebnisse der beiden Forschungsgruppen aus Australien und Mexiko stützen frühere Forschungsarbeiten, die vor den möglichen negativen Auswirkungen von Bt-Proteinen warnen. (Informationsdienst Gentechnik, 24.9.18)
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Innerhalb einer Generation hat ein Forscherteam einer Tomate mittels CRISPR/Cas9 verschiedene Nutzpflanzen-Merkmale zugefügt, bei gleichzeitiger Erhaltung der vorteilhaften genetischen Eigenschaften des Wildtyps. Somit soll aus einer Wildtomate auf direktem Weg eine neue Kulturpflanze entstanden sein, die so aromatisch wie der wilde Vorfahre schmecke, resistent gegen die kommerziell verheerende bakterielle Blattfleckenkrankheit sei und einen besonders hohen Gehalt am gesundheitsfördernden Radikalfänger Lycopin habe. Das Ergebnis wird als grosser Durchbruch in der Pflanzenzüchtung gefeiert. Statt vorschnelle Freude sollte man aber das Produkt auf unerwünschte Nebeneffekte überprüfen. Es stellt sich auch die Frage, ob die vorteilhaften Eigenschaften auch beim Erwerbsanbau auf grossen Flächen längerfristig erhalten bleiben. (ntv, 1.10.18)
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Der Anbau von Bt-Baumwolle in Indien hat zu stagnierenden Erträgen, massivem Schädlingsbefall und einem erhöhten Verbrauch von Agrochemikalien geführt. Die Versprechen der GMO-Befürworter, dass GV-Baumwolle für die Steigerung des Baumwollertrags in Indien sorgen wird, sowie dass Bt-Baumwolle dank dem eingebauten Insektizid den Bedarf an chemischen Insektiziden reduzieren wird, konnten nicht eingehalten werden. Stattdessen hat der Anbau der Pflanze zur Entwicklung von Schädlingsresistenz und zum Wiederauftreten sekundärer Schädlinge geführt. Zudem ist Bt-Baumwolle teuer, nicht nachhaltig, und belastet die Umwelt enorm, indem sie zur Verschlechterung des Bodens, zur Verschmutzung und dem Verlust der Kulturpflanzenvielfalt führt. Indische Staaten scheinen Lehren aus ihren Erfahrungen mit GM Bt-Baumwolle gezogen zu haben: die meisten von Ihnen erlauben keine Versuche mit GV-Pflanzen mehr. (GMWatch, 23.9.18)
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Gentechnisch veränderte Organismen kommen in der Schweizer Bevölkerung nicht gut an. GVO sind in der Schweiz im Anbau zwar verboten, doch in der Lebensmittelindustrie finden sie dennoch Anwendung. So werden beispielsweise Proteine oder Vitamine mithilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt. In den Endprodukten befindet sich keine DNA mehr, deshalb braucht es dafür keine GVO-Deklaration. Ebenfalls verwendet werden dürften GV-Pflanzen in der Tierhaltung. Doch die Futtermittelhersteller verzichten auf den Import aus Imagegründen. Des Weiteren kann es zu GVO-Verunreinigungen kommen, z.B. durch Pollen im importierten Honig. (SRF Kultur, 28.9.18)
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Französische Forscher haben in einem alternativen Szenario dargestellt, wie es möglich wäre, ganz Europa pestizidfrei zu ernähren. Das Zehnjahresszenario nannten sie Tyfa (Ten Years for Agroecology in Europe). Mithilfe der Agrarökologie sollen Umwelt und Klima geschont, sowie die Bedürfnisse der Europäer nach einer gesunden und nachhaltigen Ernährung erfüllt werden. Im Szenario wurde die europäische Ernährung umgekrempelt: Weniger tierische Produkte, dafür auch weniger Treibhausgase und mehr Biodiversität. Durch ökologische Massnahmen wie mehr Hecken, Teiche, Bäume und Mauern würden die Produktionserträge zwischen 10 und 50% kleiner, je nach Kulturpflanze. Dafür würde durch die Umstellung auch die Abhängigkeit von Importen (z.B. Soja aus Südamerika) kleiner. Das erklärte Ziel der Forscher ist es, nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt der internationalen Beziehungen sowie der öffentlichen und privaten Politik zu stellen. (GMWatch, 18.9.18)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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