Gentech-News 486/2022
Donnerstag, 14. Juli 2022
Ende Juni hat der Bundesrat den Bericht über die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik in der Schweiz verabschiedet. Die generelle Ausrichtung auf eine nachhaltigere Landwirtschaft ist grundsätzlich zu begrüssen. Die SAG bestreitet jedoch, dass schnelle technische Lösungen den Weg zur Nachhaltigkeit ebnen können. Tatsache ist, dass weltweit noch kaum Produkte mit einem Nutzen für Klima oder den Konsum verfügbar sind. Im Gegenteil: In den Entwicklungspipelines dominieren nach wie vor Eigenschaften wie Herbizidtoleranz. Solche Pflanzen sind für den Anbau in der Schweiz uninteressant. Nur auf Vielfalt basierende agrarökologische Ansätze führen zu einer widerstandsfähigen und klimaangepassten Landwirtschaft. (SAG, 30.6.22)
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Eine Umfrage im Auftrag von Greenpeace Frankreich ergab, dass 91% der Franzosen und Französinnen der Meinung sind, dass die Supermarktketten transparent sein und auf ihren Produkten klar angeben sollten, ob darin neue GVOs vorhanden sind. Zudem fordern 77% der Befragten, dass neue GVOs auf europäischer Ebene genauso streng reguliert werden, wie dies auch bei der bisherigen Gentechnik der Fall ist. Deshalb ruft Greenpeace die Supermarktketten dazu auf, sich für eine strenge Regulierung neuer GVOs einzusetzen und von der Regierung mehr Transparenz und die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für alle GVOs zu fordern. (Greenpeace, 6.7.22)
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Ein neuer Bericht der Koalition «No Patents on Seeds» legt dar, wie Saatgutkonzerne natürlich vorkommende Gensequenzen oder zufällige Genmutationen durch Patente monopolisieren. Sie blockieren damit die konventionelle Züchtung und setzen die Ernährungssicherheit aufs Spiel. So beansprucht Syngenta beispielsweise in verschiedenen Patentanträgen Tausende von natürlich vorkommenden genetischen Variationen, die für die Züchtung von Nahrungspflanzen wie Soja und Mais benötigt werden, um deren Resistenz gegen Pflanzenschädlinge zu verbessern. Bayer, BASF, Rijk Zwaan und Co. haben diverse Patentanträge für Tomaten mit einer Resistenz gegen den Jordan-Virus eingereicht. Die gleichzeitige Beanspruchung der genetischen Anlagen führt zu einem 'Patent-Dickicht'. (PSR, 29.6.22)
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Die neuste Ausgabe des Potcasts «Hingehört und nachgefragt - der Podcast für Informationen und Kritik zu Fortpflanzungs- und Gentechnologie» des Gen-ethischen Netzwerk befasst sich mit CRISPR und Co. Die jungen Technologien ermöglichen tiefgreifende Veränderungen im Erbgut. Das wirft neue Fragen der Sicherheit auf. Im Gespräch mit Dr. Christoph Then von Testbiotech werden Fragen zu möglichen Risiken, blinden Flecken und warum eine Regulierung wichtig ist, erörtert. Der aktuelle Anlass: In der EU wurde ein politischer Prozess angestossen, der dazu führen könnte, dass sich die Regeln rund um die Gentechnikverfahren ändern und möglicherweise gelockert werden. (Gen-ethisches Netzwerk, 20.6.22)
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Bei seinem Besuch auf den Öko-Feldtagen bekräftigt der deutsche Agrarminister Cem Özdemir, dass er am Ziel 30 Prozent Bio bis 2030 auch vor dem dem Hintergrund des Krieges und seinen massiven Auswirkungen auf Märkte und Preise festhalte. Özdemir nannte als gewichtige Argumente für den Ökolandbau dessen grosse Innovationskraft, die auf die gesamte Landwirtschaft positiv ausstrahle, sowie das Wirtschaften im Einklang mit den Ressourcen. Daher sei der ökologische Landbau auch gerade in der jetzigen Zeit weiterhin das geeignete Leitbild für die Landwirtschaft. (Fruchtportal, 1.7.22)
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