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Gentech-News 367/2017
Mittwoch, 19. April 2017
Experimente an überzähligen, menschlichen Embryonen sind in Grossbritannien, Schweden und Frankreich bereits zugelassen. In einem Diskussionspapier spricht sich nun ein Expertenteam der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina für eine Freigabe der Forschung in Deutschland aus. Hierfür soll das deutsche Embryonenschutzgesetz entsprechend geändert werden, welches derzeit jede Verwendung eines frühen menschlichen Lebens zu Forschungszwecken verbietet. Mittels Genome Editing sollen punktgenaue Korrekturen möglich gemacht werden. Ethiker reagieren auf den Vorstoss mit deutlicher Kritik und werfen dem Diskussionspapier „hemmungslose Einseitigkeit“ vor. (Süddeutsche Zeitung, 29.03.17)
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Amerikanische Firmen verkaufen erste Gentechnik-Bausätze, mit denen Laien zu Hause Bakterien und Hefen gentechnisch verändern können. Dies ist möglich dank moderner Verfahren, wie der „Genschere“ Crispr/Cas9, die Eingriffe ins Erbgut enorm vereinfachen. Nach schweizerischem und deutschem Gentechnikgesetz ist die Benutzung solcher Experimentier-Sets ausserhalb einer Forschungseinrichtung verboten. Trotzdem kann man diese Kits online bestellen und sich nach Hause liefern lassen. In einem wurden nun sogar Krankheitserreger nachgewiesen. (NZZ, 28.03.17)
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Das Strafverfahren gegen einen italienischen Bauern, der 2014 gentechnisch veränderten Mais angebaut hatte, gelangt nun an den Europäischen Gerichtshof. Dieser Mais-Typ wurde 1998 von der EU zum Anbau zugelassen, jedoch von der italienischen Regierung im Jahr 2013 verboten. Nach Ansicht des Generalanwalts sollte in der EU zum Anbau zugelassener Genmais nur unter besonderen Voraussetzungen von Mitgliedstaaten verboten werden dürfen. So müsse ein wahrscheinliches und ernstes Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier oder für die Umwelt bestehen. Das Urteil steht noch aus, doch wird meistens den Empfehlungen des Generalanwalts gefolgt. (Zeit Online, 30.03.17)
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In Japan haben Forscher mit Gene Editing Tomaten ohne Samen hergestellt. Diese Früchte brauchen keine Bestäubung mehr und sollen somit unabhängig von sinkenden Bienenpopulationen kultiviert werden können. Ein Nachteil ist unter anderem, dass die kernlosen Pflanzen durch Stecklinge vermehrt werden müssen, was arbeitsintensiv ist. Ausserdem mögen manche Leute auch den Geschmack, den Tomatensamen beitragen. Bisherige kernlose Früchte wie Trauben oder Gurken, die weit verbreitet sind, sind nicht im Labor erzeugt worden, sondern durch zufällige Züchtungen und Kreuzungen entstanden. (New Scientist, 11.04.17)
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Cargill, der weltweit grösste Agrarhändler, beabsichtigt in den USA vermehrt gentechnikfreie Rohstoffe anzubieten. Damit reagiere man auf die steigende Verbrauchernachfrage nach gentechnikfreien Produkten. Bisher sollen bereits 16 Rohstoffe von Cargill als gentechfrei zertifiziert worden sein, darunter Maiserzeugnisse und verschiedene Öle. Diese Entwicklung stösst bei Monsanto-Lobbyisten auf Kritik. Die Geschäftsführerin des Non-GMO-Projects sieht in dem Verhalten der grossen Agrarhändler einen Paradigmenwechsel, der die ganze Beschaffungskette ändern werde. (VLOG, 03.04.17)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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