Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
22.3.2012 | Lebensmittel
Bild: www.glowingsushi.com / www.genomicgastronomy.com
Zebrafische wurden in Taiwan und an der Universität in Singapur gentechnisch so verändert, dass sie ein fluoreszierendes Eiweiss produzieren. Ursprünglich wurden die Leuchtfische entwickelt, um Umweltverschmutzungen in Gewässern zu ermitteln, weil sich die manipulierten Fische nur dann verfärben, wenn das Wasser Giftstoffe enthielt. Doch im Jahre 2003 sind die Fische auch als die ersten transgenen Haustiere unter dem Namen „GloFish“ auf dem Markt erschienen. Nun folgt ein weiterer Schritt: Das US-amerikanische Center for Genomic Gastronomy bietet nun Rezepte für Sushi-Gerichte mit den fluoreszierenden transgenen Zebrafischen an. Die Fische sind in bizarren Farben erhältlich, in Starfire Red, Electric Green, Sunburst Orange, Cosmic Blue oder Galactic Purple und werden in Sushi Rezepten wie die „kryptonite roll“ oder das „stop and glow nigirizushi“ verarbeitet. Selbst eine fluoreszierende Pizza, die in Dunkelheit mit dem richtigen Hintergrundlicht serviert werden muss, soll angeboten werden.
externer Link: Mail Online
externer Link: Glowing Sushi (mit Video)
externer Link: GloFish
21.3.2012 | EU
Frankreich will seine Landwirtschaft und Umwelt weiterhin vor Gentech-Anbau schützen. Bild: fr.wikipedia.org
Die französische Regierung hat beschlossen, das Anbauverbot für gentechnisch veränderten Mais zu verlängern. Der französische Premierminister Francois Fillon berichtete, dass der Agrarminister Bruno Le Maire die zurückhaltende Massnahme eines weiteren zeitlichen Verbots beschlossen hätte, um die Umwelt zu schützen.
Der Saatgutanbieter Monsanto hatte bereits zuvor verkündet, 2012 und in den Folgejahren in Frankreich freiwillig auf den Verkauf von Gentech-Maissorten zu verzichten. Frankreich verlangt derzeit von der EU-Kommission ein EU-weites Anbauverbot.
externer Link: Reuters
externer Link: Schweizer Bauer
13.3.2012 | Schadensfälle
Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera).
Bild: de.wikipedia.org
22 Pflanzenwissenschaftler in den USA weisen in einem Brief an die US-amerikanische Umweltbehörde EPA darauf hin, dass sich die Wirksamkeit des insektenresistenten Mais gegen den Maiswurzelbohrer in einem bedrohlichen Ausmass verringert. Dies mit der Folge, dass die Pflanzen wieder geschädigt werden und die Ernte signifikant kleiner ausfällt. Der Produzent dieser Gentech-Maissorten, Monsanto, sieht kein wesentliches Problem und rät den Bauern, beim Anbau mit anderen Gentech-Pflanzen zu rotieren oder Insektizide einzusetzen. Die Wissenschaftler warnen hingegen vor zusätzlichem Insektizid-Einsatz, denn dies treibe die Kosten für die Landwirte in die Höhe und zeige, dass der Einsatz von Gentech-Mais nicht mehr den Sinn erfülle, vor Schädlingen zu schützen.
externer Link: Reuters
externer Link: Informationsdienst Gentechnik
12.3.2012 | EU
Die EU ringt nach einer Lösung für nationale Anbauverbote von Gentech-Pflanzen in der Landwirtschaft.
Der neueste Vorschlag ist im Umweltministerrat gescheitert. Bild: de.wikipedia.org
Zehn EU-Länder, darunter Deutschland und Frankreich haben derzeit nationale Verbote erlassen. Sie berufen sich auf Gefahren für die Umwelt, obwohl diese Begründung in Brüssel grundsätzlich nicht akzeptiert wird. Seit dem Sommer 2010 wird nach anderen Lösungen für nationale Anbauverbote gesucht. Das Europäische Parlament hatte am 5. Juli 2011 einen Vorschlag eingebracht, der den EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit eines rechtsicheren und umfassenden Verbots von Gentech-Pflanzen eingeräumt hätte. Der so genannte Lepage-Bericht stellte eine deutliche Verbesserung zum ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission von 2010 zur Änderungen des Gentechnikrechts dar, kam aber nicht zur abschliessenden Behandlung im Ministerrat. Inzwischen hat die dänische Ratspräsidentschaft einen anderen Vorschlag eingebracht. Doch dieser umstrittene Vorschlag hat nun im EU-Umweltministerrat keine ausreichende Mehrheit erzielt. Nach dem Vorschlag der Ratspräsidentschaft hätten sich Gentechnik-Saatgut-Produzenten wie Monsanto direkt mit den Mitgliedsstaaten über ein Anbau-Verbot im jeweiligen Land einigen sollen. Die EU-Mitgliedsstaaten dürfen also weiterhin den Anbau auf ihrem Gebiet aus politischen oder sozioökonomischen Gründen nicht verbieten.
externer Link: Informationsdienst Gentechnik
externer Link: Transgen.de
7.3.2012 | Deklaration
Bild: en.wikipedia.org
Die USA sind eine der wenigen westlichen Staaten, die keine Kennzeichnung von Gentech-Lebensmittel kennen. In tausenden Produkten in US-amerikanischen Geschäften werden Lebensmittel mit Gentech-Bestandteilen verkauft, ohne dass die Konsumentinnen und Konsumenten die Wahlfreiheit haben. US-Biotechfirmen wie Monsanto möchten, dass dies so bleibt. Kürzlich wurde aber die bisher umfangreichste Petition zu Lebensmitteln in den USA eingereicht: 850'000 Leute verlangen die Deklaration. Inzwischen beabsichtigen mindestens 18 US-Bundesstaaten die Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln gesetzlich einzuführen.
externer Link: STLtoday.com
externer Link: Center for Food Safety
externer Link: Organic Consumers Association
5.3.2012 | Schadensfälle
Bt-Mais sollte ausschliesslich giftig für den Zielorganismus wie beispielsweise den Maiszünsler sein. Nicht-Zielorganismen wie die Marienkäfer sollte er aber nicht schädigen. Bild: Gerd Spelsberg / www.biosicherheit.de
Eine Publikation von Forschern der ETH Zürich zeigt, dass das von Gentech-Pflanzen produzierte Bt-Toxin Cry1Ab für Marienkäferlarven schädlich ist. Der Marienkäfer ist ein Nicht-Ziel-Organismus, der vom Gentech-Mais nicht geschädigt werden sollte. Die Diskussion um die Schädigung von Marienkäfern und anderen Nicht-Zielorganismen durch Bt-Toxine wird seit Jahren von einem Expertenstreit geprägt. Es werden abwechselnd Untersuchungen veröffentlicht, welche die jeweiligen Ergebnisse der einen oder anderen Seite widerlegen sollen. Die nun veröffentlichte Studie hat die Kritikpunkte aufgenommen und zeigt, dass die Gegenstudien, die für keine Effekte auf Marienkäfer plädieren, ein anderes Testverfahren anwendeten, das nicht zu gleichen Ergebnissen führen kann. Ausserdem wurden frühere Untersuchungen wiederholt und kommen erneut zu dem Ergebnis, dass das Bt-Toxin zu einer erhöhten Sterblichkeit bei den Marienkäfer-Larven führt.
externer Link: Environmental Sciences Europe
externer Link: Informationsdienst Gentechnik